Mehr als 5 Millionen Bundesbürger kümmern sich direkt um einen älteren Angehörigen. Mehr als 20 Prozent der Arbeitnehmer sind direkt oder indirekt in die Versorgung eines Angehörigen involoviert.
Viele der pflegenden Angehörigen leiden unter Stress im Alltag. Da die durchschnittliche Versorgungs-Zeit eines Angehörigen zehn Jahre beträgt, sollte Stress auf keinen Fall zum Dauer-Zustand werden! Wir geben pflegenden Angehörigen Tipps, wie sie im Alltag Stress vorbeugen (Checkliste am Artikel-Ende).
Stress erkennen
Unter dauerhaftem Stress versteht man eine länger anhaltende körperliche und/oder psychische Reaktion eines Menschen auf eine für nicht bewältigbar wahrgenommene Situation.
Stress ist zwar sehr subjektiv und kannn durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Trotzdem gibt es typische Symptome, unter anderem Abgeschlagenheit, Hektik, Agression, depressive Epiosden, Kopfschmerzen, innere Leere, Schlafstörungen sowie das Gefühl, ausgebrannt zu sein.
Betroffene erkennen die Symptome oftmals zu spät, daher empfiehlt es sich, Warnsignale des sozialen Umfelds ernst zu nehmen. Auch der Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen ist sinvoll, um krankhaften Stress zu erkennen.
Tipps während der Versorgung
Angehörige sollten die Versorgung eines älteren Menschen möglichst gut untereinander aufteilen und sich gegenseitig entlasten. Ein fester Versorgungs-Plan hilft dabei. Fest verplant sollten aber nur 50 Prozent der Versorgungs-Zeit werden, die andere Hälfte sollte für unvorhersehbare Ereignisse bleiben.
Pflegenden Angehörigen kann zudem ein gutes Zeit-Management helfen. So empfiehlt sich unter anderem die ALPEN-Methode (siehe Checkliste).
Tipps für Freizeit & Co
Solange der Mensch genügend Erholungsphasen in seinen Alltag einbaut, ist Stress ein vollkommen natürliches, temporäres Phänomen. Daher sollten pflegende Angehörige feste Zeiten für ihre Freizeit einplanen. Während der Freizeit empfiehlt sich eine gesunde Ernährung, genügend Bewegung, viel Schlaf, und Zeit für Freunde & Familie. Das Hauptgesprächsthema sollte jedoch nicht die Versorgung Ihres Angehörigen sein. Grundsätzlich gilt: Reflektieren Sie, was Ihnen gut tut und handeln Sie danach. Natürlich können auch Entspannungübungen sowie autogenes Training helfen. Hierzu finden Sie mehr in unserer Checkliste.
Natürlich gibt es auch externe Hilfsangebote wie Beratungsstellen (Sozialverbände & Pflegeberatung). Vielleicht haben Sie Anspruch auf entlastene Zuschüsse von Pflegekassen & Co. Berechnen Sie Ihre Ansprüche in unserem Pflegeleistungs-Rechner!
Unsere Checkliste gibt es hier:
https://easy-care.app/wp-content/uploads/2020/09/Checkliste-Stress.pdf