In Deutschland sind derzeit mehr als 1,6 Millionen Menschen von einer dementiellen Erkrankung betroffen. Dazu kommen viele Millionen Angehörige, die mit der Demenz ihrer Angehörigen umgehen müssen. Wir geben Tipps für den richtigen Umgang mit Demenz!
Beginn und Diagnose einer Demenz
Demenz ist wie folgt definiert: eine Gedächnisstörung, die mehr als 6 Monate anhält und die Betroffenen in ihren Alltagsfertigkeiten und kognitiven Leistungen einschränkt. Es wird zwischen Alzheimer (durch das Altern, häufigste Demenzerkrankungen) und Vaskuläre Demenz (Durchblutungsstörungen im Gehirn führen zum Absterben von Nervenzellen im Gehirn) sowie zwischen Mischformen beider unterschieden. Die Formen spielen hauptsächlich in der Behandlung eine Rolle. Typische Symptome für eine beginnende Demenz sind unter andere Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, Störungen des Denk- und Urteilsvermögens, Sprachstörungen und Veränderungen der Persönlichkeit. Sollten diese Symptome dauerhaft vorliegen, empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt. Denn: Sollte keine Demenz vorliegen, können die Symptome durch andere Krankheiten ausgelöst werden. Die häufigste Test-Variante ist ein Gedächnistest beim Hausarzt, aber auch körperliche Tests oder Hirntomographien sind nicht selten.
Nach der Demenz-Diagnose
Die Betroffenen reagieren oft ganz unterschiedlich auf die Diagnose Demenz. Viele Betroffene leugnen die Diagnose, weitere trauern und wiederum andere stellen sich der Krankheit. Die Angehörigen sollten den Betroffenen Zeit geben und Ihnen keine Reaktion aufzwingen. Aber selbstverständlich sollte eingegriffen werden, wenn das Leugnen zur Gefahr wird, etwa bei der Fahrtüchtigkeit.
Angehörige sollten im Alltag damit rechnen, dass die Krankheit Scharm, Unsicherheit, Angst vor der Zukunft, Traurigkeit sowie Wut oder Resignation auslöst. Angehörige sollten nicht ungeduldug werden, sondern auf die Nöte & Sorgen der Betroffenen eingehen.
Bei der Kommunikation empfiehlt sich die Methode der 3 A’s: Ansprechen (mit Namen), Ansehen (insbesondere wichtig, sich anzuschauen, erhöht Aufmerksamkeit) und Atmen (Zeit nehmen, Sprachtempo senken, keine Hektik, wenig Informationen auf einmal). Außerdem sollte niemals vor den Betroffenen über die vielen Probleme der Demenz gesprochen werden.
Tipps im Alltag
Es gibt viele hilfreiche Tipps für den Umgang mit Demenz im Alltag. Für Wichtige Dinge (Schlüssel etc.) sollte ein fester Platz gefunden werden. Notizzettel an Schränken können den Betroffenen den Alltag erleichtern. Stolpersteine und andere Barrieren sollten dringend aus dem Wohnraum der Betroffenen entfernt werden. Wichtige Aufgaben sollten aufgeschrieben sowie wiederkehrene Aufgaben immer den selben Tag & selbe Zeit gelegt werden. Alltags-Aufgaben sollten sowiet wie möglich vereinfacht wirden, um dem Betroffenen möglichst viel Selbstständigkeit zu ermöglichen, beispielsweise die Wäschebox vor die Waschmaschine stellen. Angehörige sollten stets im engen Kontakt mit dem Hausarzt bzgl. Medikamente und möglicher Veränderungen des Zustands bleiben.
Nicht zu vergessen: Wenn es den Betroffenen gut tut, sollten sie weiterhin aktiv sein, z.B. durch Musik, Kultur und Sport. Auch Therapien wie Logo-, Physio- oder Ergotherapie können den Betroffenen helfen.